Berichten amerikanischer Medien zufolge hat das Management von Twitter die ablehnende Haltung zu einer Übernahme durch Elon Musk mittlerweile aufgegeben. Die Wahrscheinlichkeit für einen Deal steigt.
Twitter steht laut US-Medienberichten dem Übernahme-Angebot von Elon Musk nicht mehr so ablehnend gegenüber wie am Anfang. Das Wall Street Journal berichtete in der Nacht zum Montag, die Seiten verhandelten und könnten einen Deal noch in dieser Woche festzurren. Auch der Finanzdienst Bloomberg schrieb, dass Twitter offener für Musks Plan geworden sei, seit dieser vergangene Woche Finanzierungszusagen in Höhe von 46,5 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 43 Milliarden Euro) präsentierte.
Musk bekundete vor rund zehn Tagen die Absicht, Twitter übernehmen zu wollen und erklärte dies mit angeblichen Einschränkungen der Redefreiheit bei dem Kurznachrichtendienst, die er abstellen wolle. Der Verwaltungsrat des Online-Dienstes führte daraufhin eine Gegenmaßnahme ein, bei der andere Aktionäre günstiger Anteile hinzukaufen können, sobald die Beteiligung eines Angreifers wie Musk 15 Prozent überschreitet. Zugleich ließ Twitter aber generell die Tür für einen Deal offen. Musk kaufte sich in den vergangenen Monaten bereits einen Anteil von gut neun Prozent zusammen.
Noch sind nicht alle Hürden überwunden
Nach dem Treffen am Sonntag machten die Seiten Fortschritte, müssten aber noch einige Differenzen ausbügeln, schrieb das Wall Street Journal unter Berufung auf informierte Personen. Es sei nach wie vor nicht sicher, dass ein Deal zustande komme, hieß es. Twitter verwies bisher offiziell nur auf die Ankündigung, dass man Musks Angebot im Interesse aller Aktionäre prüfen werde.
Musk hatte mehrfach betont, dass er den gebotenen Preis von 54,20 Dollar je Aktie nicht erhöhen werde. Die Offerte würde Twitter mit rund 43 Milliarden Dollar bewerten. Anleger zeigten sich bisher skeptisch, dass Musk sein Ziel erreichen wird: Die Aktie schloss am Freitag bei knapp 49 Dollar und damit deutlich unter dem Niveau des Gebots.
Musk präsentierte jüngst Zusagen für Kredite über gut 25 Milliarden Dollar und will darüber hinaus Aktien im Wert von rund 21 Milliarden Dollar einbringen. Der Tesla-Chef ist aktuell die mit Abstand reichste Person der Welt. Sein Vermögen besteht überwiegend aus Aktien des Elektroauto-Herstellers und seiner Weltraumfirma SpaceX, so dass er für einen Twitter-Kauf auch zu Krediten greifen müsste.
dpa/sts/LTO-Redaktion
Annäherung in den Verhandlungen zu geplanter Übernahme: . In: Legal Tribune Online, 25.04.2022 , https://www.lto.de/persistent/a_id/48231 (abgerufen am: 18.11.2024 )
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