Jura-Bun­des­fach­schaft startet Peti­tion

Ab diesem Mittwoch kann man die Petition "Streichung der Ruhetage?! Nicht mit uns!" unterzeichen, die der Bundesverband rechtswissenschaftlicher Fachschaften (BRF) initiiert hat. Hintergrund ist die seit einigen Wochen immer größere Kreise ziehende Debatte darüber, dass es künftig in allen Bundesländern im staatlichen Pflichtfachteil - also während der Klausuren - keinen Tag Pause mehr unter der Woche geben soll. Erholung für Geist und Schreibhand böte dann nur noch das Wochenende. Am frühen Mittwochnachmittag - wenige Stunden nach der Veröffentlichung - hatten bereits mehr als 750 Menschen unterzeichnet.

Dass die Ruhetage gestrichen werden sollen, hatten die Landesjustizprüfungsämter bereits im Mai 2022 beschlossen, wie kürzlich bekannt wurde. Ausführlich berichtet hatte dazu zunächst Jurios. Die Gründe für die Streichung fallen demnach unterschiedlich aus. Oft geht es laut den Ländern aber um finanzielle Aspekte. Beispielsweise seien Raummieten zu teuer, auch könnten die Ringtauschkorrekturen unter den Bundesländern sonst nicht von statten gehen. Der BRF kritisiert dabei vor allem, dass Studierende keine Möglichkeit gehabt hätten, auf die Entscheidung über die Streichung der Ruhetage Einfluss zu nehmen.

Wie für viele Angehörige der studentischen Jura-Bubble in den sozialen Medien ist die Streichung der Ruhetage auch für den BRF ein großer Schritt für die Juristenausbildung - nur in die falsche Richtung. Es würden dadurch "wieder neue Probleme geschaffen, statt sich ernsthaft mit konstruktiven Lösungen zu einer wirklichen Reform des Jurastudiums auseinanderzusetzen", heißt es in der Beschreibung zur Petition.

Die Kritik an der Streichung der Ruhetag ist deshalb so massiv, weil es die psychischen Belastungen des ohnehin schon kräftezehrenden Examens für Jurstudierende noch weiter erhöht. Bisher zeigten sich die Länder von den Gegenstimmen jedoch unbeeindruckt. Der Verband der Fachschaften erhofft sich von der Petition, der Streichung der Ruhetage zulasten der Studierenden doch noch irgendwie entgegenwirken zu können.

cp/LTO-Redaktion