Themenwoche LL.M.-Programme
5 Tipps und Tricks von Bewerbung bis Stipendium
1. Startpunkt: Plattformen, Netzwerke, erste Schritte
Startpunkt für den Weg zum LL.M. ist das Internet. Dort sind zum einen die internationalen und nationalen Hochschulen präsent und bieten viele der notwendigen Informationen. Zum anderen sind dort unterschiedliche Netzwerke zu Hause, die viel Wissenswertes rund um die Masterstudiengänge gesammelt haben, aktuelle Nachrichten zu diesem Thema vermelden und zumeist über Communitys verfügen. Dort kann man nicht nur die Erfahrungsberichte der Absolventen der potenziell interessanten Universitäten nachlesen, sondern auch gezielte eigene Fragen stellen. www.llm-guide.com www.e-fellows.net www.llm-programm.de Offline: Der LL.M., von e-fellows net, 2012. Nach dem Zusammenstellen der notwendigen Informationen sollten Sie zunächst klären, welche genauen Anforderungen die ausgewählten Programme stellen, die inhaltlichen und formalen Rahmenbedingungen variieren zum Teil sehr stark. Es hilft, eine erste Einteilung der Programme nach Kriterien wie Kursschwerpunkten, Studienmodus, Studienkosten, Studienland, Studienort etc. vorzunehmen. Entscheidend ist natürlich auch die genaue Prüfung der geforderten Zulassungsvoraussetzungen der in Frage kommenden Programme.2. Darf's ein bisschen mehr sein?: Was Sie mit dem LL.M. verbinden können
Gibt es weitere Wünsche und Pläne, die Sie verbunden mit dem LL.M. verwirklichen wollen? So kann man zusätzlich zu den Pflichtkursen an den internationalen Universitäten oft Kurse besuchen, die in der deutschen Ausbildung zu kurz kommen: Gesprächsführung, Streitschlichtung und Rhetorik. Gerade an den angloamerikanischen Universitäten hat die Schulung der Jurastudenten in diesen Disziplinen eine große Tradition. Planen Sie, nach dem Studium im Gastland beruflich tätig zu werden, kann die LL.M.-Ausbildung Ihre Chancen verbessern, insbesondere wenn Sie sie mit einem Praktikum vor Ort verbinden. Bedenken Sie, sich in diesem Fall rechtzeitig über die zusätzlichen Kosten und außerhalb der EU auch über notwendige Visa und Arbeitserlaubnisse zu informieren. Für die Absolventen eines amerikanischen Master of Laws besteht in New York und Kalifornien die Möglichkeit, das Bar Exam abzulegen und damit den Status eines Attorney at Law zu erwerben. Bei einem deutschem LL.M. lohnt es sich zu prüfen, ob sich dieser mit einem entsprechenden Fachanwaltslehrgang verbinden lässt. Dies spart neben Zeit auch noch Geld und ist ein großer Pluspunkt für Arbeitgeber.3. Timing ist alles: Zeitplan der Bewerbung
Die Bewerbungsprozedur für ein LL.M.-Programm erfordert ein nicht zu unterschätzendes Maß an Zeit, Energie und Einsatz. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie ihre LL.M.-Bewerbung weit im Voraus planen und rechtzeitig mit den nötigen Schritten beginnen. Wenn man sich für ein Studium im Ausland entscheidet, muss man sich frühzeitig um das Absolvieren der obligatorischen Sprachtests (TOEFL und TWE oder IELTS) kümmern. Die meisten britischen und angloamerikanischen Universitäten erwarten zusätzlich Empfehlungsschreiben von Professoren der eigenen Universität, dafür sollte man unbedingt die nötige Zeit einplanen. Neben den Nachweisen über die Sprachkenntnisse und den Empfehlungsschreiben verlangen viele Universitäten im Ausland von den Bewerbern ein Motivationsschreiben, ein "Statement of Purpose", in welchem die Beweggründe für das angestrebte LL.M.-Studium sorgfältig dargelegt werden müssen. Des Weiteren beinhaltet ein komplettes Bewerbungsdossier die Bewerbungsformulare, einen Lebenslauf und beglaubigte Notenbescheinigungen. Bedenken Sie, dass teilweise bereits für das Einreichen der Bewerbung an angloamerikanischen Universitäten Gebühren erhoben werden. Dazu kommen die Kosten für die Übersetzung der Notenbescheinigungen und eventuelle Post- bzw. Kuriergebühren.4. Der schnöde Mammon: Kosten, Kredite, Stipendien
Verschaffen Sie sich frühzeitig und sorgfältig einen Überblick über die zu erwartenden Kosten. Es ist nicht sinnvoll, ein Programm auszuwählen, dessen Finanzierung die eigenen Ressourcen übersteigen würde. Aber die Umsetzung des ausgewählten LL.M.-Studiums muss nicht an den Kosten scheitern, selbst wenn diese hoch sind. Neben möglicherweise vorhandenen eigenen Mitteln sollten Sie vor allem die verschiedenen Möglichkeiten zur Finanzierung des LL.M.-Studiums durch Drittmittel prüfen. Eine attraktive Möglichkeit der Studienfinanzierung ist ein Stipendium. In der Regel findet bei der Vergabe ein Auswahlverfahren statt, in dem bisherige Studienleistungen, die Begründung der Studienabsicht sowie Sprachkenntnisse berücksichtigt werden. Zu bedenken ist immer die durch die Stipendienbewerbung entstehende zeitliche und organisatorische Belastung, auch wenn einige der geforderten Dokumente gleichzeitig auch für die Bewerbung an den Universitäten gebraucht werden. Die Suche starten können Sie hier: Deutscher Akademischer Austauschdienst: www.daad.de Fulbright-Kommission: www.fulbright.de Studienstiftung des deutschen Volkes: www.studienstiftung.de/stipendienprogramme Stifterverband für die deutsche Wissenschaft: www.stifterverband.org Gleiss Lutz: Alfred-Gleiss-Stipendium: www.gleisslutz.com Freshfields Bruckhaus Deringer: www.freshfields.com Eine ausführliche Übersicht mit vielen Informationen: www.stipendiendatenbank.de oder bei www.studieren.de Möglich ist auch eine zumindest teilweise Finanzierung des Studienganges durch den Arbeitgeber, vor allem für bereits berufstätige LL.M.-Interessenten. So fördern einige größere Kanzleien aktiv die Erlangung des LL.M. auch nach dem Eintritt in die Kanzlei. Grundsätzlich gilt dies jedoch vor allem für berufsbegleitende Teilzeitstudiengänge und für nationale Masterstudiengänge, die gleichzeitig auch den Fachanwaltslehrgang beinhalten. Eine weitere Möglichkeit der Fremdfinanzierung ist der staatliche Bildungskredit. Dieser ist ein zinsgünstiges Darlehen für Studenten, das unabhängig von Einkommen und Vermögen nach den Vorgaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vergeben wird. Auch Banken und Sparkassen bieten Kredite speziell für Stundenten an. Auszahlen können sich auch, die steuerlichen Auswirkungen des Studiums. Zwar fallen die Kosten an, können aber als Sonderausgaben, Betriebsausgaben oder Werbungskosten das zu versteuernde Einkommen und damit die zu zahlende Einkommensteuer verringern.5. Am Ziel: Wenn der Titel da ist
Der LL.M. wird im amerikanischen Stil hinter den Namen geschrieben. Der Namenszusatz kann anders als der Doktortitel nicht in Pass und Personalausweis eingetragen werden.* Der akademische Grad darf immer nur so angegeben werden, wie er auf der Verleihungsurkunde steht. Bei einem außereuropäischen LL.M. muss die verleihende Institution in Klammern geführt werden, z.B. LL.M. (Harvard University). * Anm. d. Red.: Fälschlich stand an dieser Stelle zunächst, der Doktortitel sei Bestandteil des Namens. Dies ist nicht zutreffend. Wie auch der LL.M. ist er ein Namenszusatz, kann aber in Ausweispapieren eingetragen werden. Wir danken für den Hinweis in den Kommentaren. Die Änderung wurde vorgenommen am Tag der Veröffentlichung des Beitrags, 15: 41 Uhr. pl/LTO-Red.Auf Jobsuche? Besuche jetzt den Stellenmarkt von LTO-Karriere.
2013 M05 17
Thema:
Weiterbildung
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