Stu­den­ti­sche Rechts­be­ra­tung für Youtuber

Die TH Köln bietet eine Law Clinic für Influencer an, bei der Studierende des Masterstudiengangs Medienrecht und Medienwirtschaft Youtuber rechtlich beraten dürfen. Im Gegenzug ist die Rechtsberatung für die Mandantinnen und Mandanten kostenlos.

Die Idee entsprang einer Vorlesung, während der die Zuhörerinnen und Zuhörer Lösungen für Fallbeispiele finden sollten. Warum das neu Erlernte nicht auch gleich in der Praxis einsetzen? "Die Idee ist, neuen Entwicklungen Wind unter die Flügel zu geben", sagte Prof. Dr. Rolf Schwartmann gegenüber LTO.

Unter seiner und der Leitung von Prof. Dr. Christian-Henner Hentsch entwickelten die Studierenden zunächst einen Leitfaden, um Youtubern die Fragen ihres Alltags zu beantworten. Wie kennzeichne ich Werbung? Ab wann muss ich eine Verlinkung einfügen? Und wann ist etwas Schleichwerbung?

Von der Beratung profitieren beide Seiten

Der nächste Schritt war sodann die Einrichtung der Influencer Law Clinic. Dort sollen Studierende nun selbstständig die Fragen der Influencer beantworten. Dabei kooperieren sie mit dem nach eigenen Angaben größten Youtuber-Netzwerk in Deutschland, der Webedia Gaming GmbH und dessen Influencer-Netzwerk allyance. "Die Youtuber haben regelmäßig solche Fragen, bei denen es zu viel wäre, extra eine Kanzlei dafür einzuschalten", so Hentsch. Bei der Beratung durch Studierende könnten beide Seiten profitieren.

Um die Qualität der Rechtsberatung nach dem Rechtsdienstleistungsgesetz (RDG) zu gewährleisten, können sich Studierende bei ihren beiden Professoren Schwartmann und Hentsch oder bei der kooperierenden Medienrechtskanzlei Brehm & v. Moers Hilfe holen.

Für Studierende ist die Arbeit in einer Law Clinic eine Möglichkeit, einen ersten Einblick in das Arbeitsleben zu bekommen. "Die Leute spüren, sie sind gefragt", meint Schwartmann. Juristinnen und Juristen könnten in einer Law Clinic schon früh einen Beitrag zum Rechtssystem leisten und ihren Platz finden.

Die Idee der Law Clinic stammt aus den USA, zunehmend verbreitet sich das Konzept auch in Deutschland. Es handelt sich um eine kostenlose, studentische Rechtsberatung im Umfeld rechtswissenschaftlicher Universitäten und Hochschulen. Dabei profitieren sowohl die Studierenden als auch die Beratenen von der Rechtsdienstleistung.