Bald integrierter Jura-Bachelor in Schleswig-Holstein und NRW?
In den Koalitionsverträgen von CDU und Bündnis 90/Grüne in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen finden sich auch Aussagen zu einem möglichen integrierten Bachelor für das Jurastudium. Bisher stehen Jurastudierende bei endgültigem Nichtbestehen des ersten Staatsexamens trotz jahrelanger Ausbildung regelmäßig mit leeren Händen da, was den Druck bei den Examensklausuren nochmals erhöht. Deshalb wird schon seit vielen Jahren darüber debattiert, ob und wie ein in das Jurastudium integrierter Bachelor sinnvoll sein kann.
Die schwarz-grünen Koalitionen wollen sich der Sache nun offenbar annehmen. Bei den Befürwortern des Bachelors sorgt das für große Freude: "We did it!", schreibt ein Mitglied der Bundesfachschaft Jura auf Twitter. Indes scheint der Weg noch einigermaßen lang, den Koalitionsverträgen lassen sich keine konkreten Details entnehmen.
Immerhin: Während man in Schleswig-Holstein die Einführung eines Bachelors noch "prüft", sind sich die nordrhein-westfälischen Parteikollegen schon sicher, dass sie den integrierten Bachelor "ermöglichen" wollen.
Die Debatte um den Jura-Bachelor wird hitzig und teils recht emotional geführt. Einige befürchten eine Entwertung des Jurastudiums durch den LL.B.-Abschluss und sehen die Gefahr, dass Jurastudierende nicht bis zum Staatsexamen durchziehen. Andere halten gerade diese Möglichkeit für wünschenswerte Flexibilisierung und betonen, dass der Jura-Bachelor nicht als "Verlierer-Führerschein" angesehen werden dürfe, da er sonst seinen Zweck verfehle.
jb/LTO-Redaktion
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2022 M06 24
Bildung
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