Die 10 besten Unis für das Jura-Studium
Für angehende Juristen erstreckt sich die Wahl des Studienorts hierzulande auf vierundvierzig Fakultäten - von A wie Augsburg bis W wie Würzburg und von Kiel im hohen Norden bis hin zu Freiburg im Süden der Republik. Orientierungshilfe mit dem Ranking "Deutschlands beste Universitäten" verspricht die WirtschaftsWoche Jahr für Jahr - zuletzt in Ausgabe 15/2012. "Von welchen Universitäten kommen die besten Studenten?" hat man dazu rund 500 Personalchefs deutscher Unternehmen gefragt. Knapp 70 Prozent der Befragten arbeiten in Konzernen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern, etwa 25 Prozent haben zwischen 100 und 1.000 Angestellte. Der Rest entstammt kleinen und mittleren Unternehmen. Banken und Chemiekonzerne seien darunter genauso vertreten wie etwa Unternehmensberatungen oder Wirtschaftsprüfungsgesellschaften.
München erneut an der Spitze
Den ersten Platz unter den Juristischen Fakultäten teilen sich dieses Jahr München und Münster mit je 23,7 Prozent. Damit konnte München seinen Top-Wert aus dem Vorjahr (22,6 Prozent) sogar noch verbessern und Münster gleichzeitig stark aufholen (Vorjahr: 16,8 Prozent). Was zeichnet die Münchner im Vergleich zu den anderen Fakultäten besonders aus? Dekan Professor Dr. Stefan Korioth: "Ich denke, dass unsere Juristische Fakultät im Ranking der nationalen Fakultäten zum wiederholten Male einen ersten Platz erreicht hat, erklärt sich im Wesentlichen daraus, dass wir ein sehr breit gefächertes Ausbildungsprogramm aufzuweisen haben, das seinerseits durch breiteste Forschungsaktivitäten aller Mitglieder der Fakultät gestützt wird". Auf den Plätzen folgen die Unis Heidelberg (22,6%), Köln (22,6%), Bonn (18,3%), die Humboldt-Universität Berlin (15,1%) und die Bucerius Law School Hamburg (14,9%). Das Ende der Top 10 teilen sich auf Platz 8 die Fakultäten Mannheim, Passau und Tübingen (jeweils 14%). Auch wenn es für die Spitzenplätze nicht ganz gereicht hat, freut sich die Tübinger Dekanin Professorin Dr. Barbara Remmert über das Abschneiden: "Die Fakultät ist mit dem Umstand, dass sie durchaus renommierte andere Standorte hinter sich gelassen hat, zufrieden. Gleiches gilt dafür, dass sie im Verhältnis zum letzten Jahr bei den %-Zahlen zugelegt hat. Selbstverständlich ist es gleichwohl das Ziel, sich weiter zu verbessern. Denn Tübingen bietet eine qualifizierte Ausbildung mit vielfachem Praxisbezug und zum Teil sehr erfolgreichen Kandidaten."Studienort für knapp ein Drittel der Personalchefs wichtig
Was machen die Top-Unis nach Einschätzung der Befragten besser als andere? "Wir fragen die Personaler im Rahmen unserer Studie nicht nach den Gründen ihrer angegebenen Hochschulpräferenzen", lautet die durchaus überraschende Antwort, die Axel Keulertz für die WirtschaftsWoche gibt. Inwiefern kann ein solches Uni-Ranking dann überhaupt aussagekräftig sein? Insbesondere, weil sich die Juristenausbildung doch erheblich von anderen akademischen Laufbahnen unterscheidet, indem sich an das Studium noch ein Referendariat und ein zweites Staatsexamen anschließen. Außerdem wird das Erste Examen nur zu 30% an der Universität abgelegt, der übrige Anteil zentral vor den Oberlandesgerichten. Somit vergehen zwischen Studienabschluss und der ersten Bewerbung also noch mehrere Jahre der Ausbildung, die entscheidend für die Praxis schulen. "Grundsätzlich stellt die besuchte Hochschule nur einen Teil der entscheidungsrelevanten Einstellungskriterien dar", räumt Keulertz ein. "So geben 31% der an Jura interessierten Unternehmen an, dass dies für sie besonders wichtig sei. Jedoch besagt die Studie auch, dass Kriterien wie die Persönlichkeit oder auch die Praxiserfahrung von den Personalern noch mehr geschätzt werden." Er verweist aber auch auf das Ergebnis, dass es im Zweifel eben doch "durchaus auf die konkrete Hochschule ankommt. Das heißt, die Studenten der Top-Hochschulen genießen als Bewerber eben diesen Vorteil überproportional gegenüber denen anderer Hochschulen. Insofern hat das Ranking gerade in Bezug auf die 'Siegertreppchen' durchaus einen praktischen Bezug zum realen Einstellungsverhalten."Universitäten schätzen Urteil der Personalchefs
Dass sich die Abschlussnoten auf die universitäre Ausbildung zurückführen lassen, glaubt auch Dr. Barbara Remmert. "Die Wurzeln für methodisch gutes Arbeiten und damit auch die Wurzeln für ein gutes Zweites Staatsexamen werden im Studium gelegt. Wer im Studium das nötige Wissen nicht erworben hat und wer im Studium nicht den methodisch sicheren und unangreifbaren Umgang mit der Norm erlernt, hat es erfahrungsgemäß auch im Referendariat und im Zweiten Staatsexamen schwer", betont sie die Rolle der Hochschule für die weitere Laufbahn eines Jura-Absolventen. "Wie weit ein solches Ranking aussagekräftig ist oder nicht, lässt sich sicherlich sehr unterschiedlich beurteilen. Neben nachprüfbaren Kriterien spielen sicherlich auch immer gefühlsmäßige Einschätzungen eine große Rolle", findet ihr Münchner Kollege Dr. Stefan Korioth. Trotzdem bekennt er abschließend: "Mir ist das Urteil von Personalchefs sehr wichtig, weil sie regelmäßig eine sehr große Erfahrung bei der Einschätzung der fachlichen und persönlichen Qualifikationen von Berufseinsteigern haben." Mehr im Internet: Hochschulranking Jura 2012 bei wiwo.deHochschulranking Jura 2011 bei bei yourist.de
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2012 M06 19
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