Aufgrund eines Anwaltswechsels musste das Verfahren gegen den britischen Holocaust-Leugner und Bischof der umstrittenen Piusbruderschaft, Richard Williamson, das ursprünglich für November 2010 terminiert war, verschoben werden. Die Verhandlung beginnt nun im Juli.
Bei dem Prozess vor dem Landgericht (LG) Regensburg geht es um ein Fernsehinterview, in dem Williamson den Massenmord an Juden durch die Nationalsozialisten bestritten hat. Er sagte damals: "Ich glaube, dass die historischen Beweise stark, gewaltig dagegen sprechen, dass sechs Millionen Juden vorsätzlich in Gaskammern vergast wurden als vorsätzliche Strategie Adolf Hitlers.(...) Ich glaube, es gab keine Gaskammern."
Da das Fernsehinterview im deutschen Priesterseminar der Piusbrüder in Zaitzkofen bei Regensburg aufgezeichnet wurde, ist die dortige Justiz zuständig. Das Amtsgericht hatte den 71-Jährigen im April 2010 zu einer Geldstrafe von 10 000 Euro wegen Volksverhetzung verurteilt. Gegen dieses Urteil hatten sowohl Williamson als auch die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt.
Ein Sprecher des LG sagte am Mittwoch, dass die Verhandlung gegen den 71-Jährigen für den 4. Juli geplant sei.
dpa/tko/LTO_Redaktion
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LG Regensburg: . In: Legal Tribune Online, 23.03.2011 , https://www.lto.de/persistent/a_id/2849 (abgerufen am: 23.11.2024 )
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