Die Berliner Justiz beschäftigt sich in dieser Woche mit einer Reihe von Brandstiftungen. Angeklagt ist auch ein Mann, der aus Ärger über wohlhabende Zuzügler aus Baden-Württemberg in einst günstigen Wohnvierteln mehrmals Feuer gelegt haben soll.
Der Zeitungsbote ist wegen schwerer Brandstiftung, Körperverletzung und Sachbeschädigung angeklagt. Bei ersten Verhören hatte er die Taten gestanden und nach Angaben des Sprechers der Staatsanwaltschaft "Abneigung gegen Schwaben und eine allgemeine Lebensunzufriedenheit" als Motiv genannt.
Vom 15. Juli bis zu seiner Festnahme am 19. August soll der Mann in zehn Fällen Kinderwagen und eine Bananenkiste in Hausfluren von Mietshäusern angezündet haben. Nach Angaben der Justiz verletzten Rauchgas und Hitze dabei vier Menschen. In einigen Fällen entstand ein erheblicher Brandschaden.
Wegen der Luxussanierung ganzer Straßenzüge fühlen sich alteingesessene Berliner verdrängt. Mit Parolen wie "Schwaben in Prenzlauer Berg - spießig und ohne Sinn für die Berliner Kultur" machen die Gegner der Umstrukturierung ihrem Zorn Luft.
dpa/tko/LTO-Redaktion
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Brandstiftungen in Berlin: "Schwabenhasser" vor Gericht . In: Legal Tribune Online, 24.01.2012 , https://www.lto.de/persistent/a_id/5382/ (abgerufen am: 07.07.2024 )
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