Die Strafverfolgungsbehörden in Hessen haben deutlich mehr zu tun. Grund hierfür ist neben der Zerschlagung des "Hydra Market" auch der Ukraine-Krieg.
Die Zahl der neu eröffneten Ermittlungsverfahren bei den hessischen Staatsanwaltschaften ist im vergangenen Jahr auf mehr als 407.000 gestiegen. Das sei ein Anstieg um rund 3,9 Prozent, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft zur Jahresbilanz der Anklagebehörden. Die Zahl der abgeschlossenen Ermittlungsverfahren stieg um etwa 2,7 Prozent auf mehr als 393 000. In mehr als 20 000 Fällen endeten die Ermittlungen mit einer Anklage und in knapp 36.500 Fällen mit einem Antrag auf Erlass eines Strafbefehls.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die Sanktionen der Europäischen Union führten im vergangenen Jahr zu einem erheblichen Anstieg an Ermittlungsverfahren wegen Verstößen gegen das Außenwirtschaftsgesetz (AWG). So bearbeitete die darauf spezialisierte Schwerpunktstaatsanwaltschaft in Frankfurt den Angaben zufolge insgesamt 158 Ermittlungsverfahren aus diesem Bereich - ein Jahr zuvor waren es 24 Verfahren gewesen.
Wichtige Ermittlungserfolge verzeichnete auch im vergangenen Jahr die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt. So gelang es ZIT und Bundeskriminalamt im April 2022, die in Deutschland befindliche Serverinfrastruktur des weltweit größten illegalen Darknet-Maktplatzes "Hydra Market" sicherzustellen und im Rahmen einer international koordinierten Aktion der Strafverfolgungsbehörden zu schließen. Dabei wurden Bitcoins in Höhe von umgerechnet rund 23 Millionen Euro sichergestellt.
fz/dpa/LTO-Redaktion
Strafverfolgung in Hessen: . In: Legal Tribune Online, 10.08.2023 , https://www.lto.de/persistent/a_id/52459 (abgerufen am: 21.11.2024 )
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