Der Vorwurf lautet: Viel zu wenig Fleisch. Ein New Yorker verklagt zusammen mit anderen enttäuschten Kunden das Unternehmen Taco Bell auf fünf Milionen Dollar Schadensersatz, weil eine Pizza nicht wie beworben belegt worden sei.
Wenn man Fast Food auspackt, dann sieht das echte Produkt nicht selten sehr viel kümmerlicher aus als das beworbene Exemplar auf der Menükarte. Ein Mann aus den USA klagt deshalb auf fünf Millionen Dollar (umgerechnet circa 4,5 Millionen Euro) Schadensersatz.
Konkret geht es um die Füllung einer mexikanischen Pizza aus Hackfleisch und Bohnen, die in der Realität nicht einmal halb so üppig ausfalle wie in der Werbung, so der klagende New Yorker Frank Siragusa. Der enttäuschte Kunde reichte deshalb am Montag eine Klage gegen die amerikanische Fast-Food-Kette Taco Bell vor dem District Court (Eastern District of New York) ein. Zusammen mit weiteren Kunden, die die ihrer Auffassung nach betroffenen Produkte "Crunchwrap Supreme" bzw. "Grande Crunchwrap" gekauft haben, bemängelt er irreführende Werbung.
Der New Yorker argumentiert, dass er die Pizza ohne die appetitanregende, seiner Ansicht nach falsche Werbung nicht gekauft hätte. Der finanzielle Schaden beim Kunden entstehe durch die Wertdifferenz von beworbenem und erhaltenem Produkt, wie es in der Klageschrift heißt. Besonders in Zeiten hoher Inflation sei dies bedenklich.
Youtube-Foodies als Beweismittel
Die Beweisführung stützt sich dabei vor allem auf Youtuber, die vor der Kamera Essen bewerten. Der Sammelklage zufolge handelt es sich auch um unfairen Wettbewerb im Verhältnis zu Anbietern, die ihre Essensportionen realistisch bewerben. Deshalb ist die Klage nicht nur auf Schadensersatz, sondern auch korrekte Werbung in der Zukunft gerichtet.
Hohe Geldsummen wie diese sind in den USA nicht unüblich. Das liegt daran, dass das US-System nicht nur "compensatory damages", also den uns bekannten Schadensersatz, kennt. Daneben gibt es auch die "punitive damages", also Strafschadensersatz, von dem die Kläger dann profitieren können. Die Idee dahinter: Eine Schadensersatzforderung soll so hoch sein, dass sie für den Beklagten eine echte Lehre für die Zukunft ist und er sein Verhalten auch tatsächlich ändert.
lfo/LTO-Redaktion
New Yorker verklagt Fast-Food-Kette: . In: Legal Tribune Online, 02.08.2023 , https://www.lto.de/persistent/a_id/52403 (abgerufen am: 23.11.2024 )
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