Herausstechende Kanzlei-Innovationen werden mit einem PMN Award belohnt. Die Preisträger des Jahrgangs 2023 sind Linklaters, Dentons, Gleiss Lutz, Flick Gocke Schaumburg und Dornkamp. Bei Menold Bezler wird doppelt gejubelt.
Wie schon im Jahr zuvor bot der Festsaal des Senckenberg Instituts in Frankfurt die Bühne für die Verleihung der PMN Awards. Im Rahmen der 15. Veranstaltung des von Claudia Schieblon initiierten Professional Management Network wurden am Donnerstagabend erneut Auszeichnungen in sieben Kategorien vergeben.
Die Jury, zusammengesetzt aus Prof. Dr. Marion Halfmann, Dr. Marion Welp, Dr. Carl-Peter Feick, Marcus Jung und Andreas Kurz, befasste sich im Vorfeld der Gala mit Projekten von Wirtschaftskanzleien in den Kategorien ESG, Geschäftsentwicklung, Human Resources, Kommunikation, Legal Tech, Management und Newcomer. Bis Mitte Mai konnten Vorschläge eingereicht werden. Eine Ausnahme bildet der Award in der Kategorie Management, der auf der Grundlage einer Peer-Group-Befragung vergeben wird.
An der Tradition, am Rande der Gala Spenden für einen guten Zweck zu sammeln, wurde auch in diesem Jahr festgehalten. Die Stiftung Off Road Kids, die sich seit 30 Jahren um obdachlose Jugendliche in Deutschland kümmert, darf sich über eine Spende freuen.
Ein Newcomer und zwei erste Plätze für Menold Bezler
Der PMN-Newcomer des Jahres 2023 und Nachfolger des letztjährigen Gewinners Orbit ist Dornkamp. Die Stuttgarter Kanzlei verzichtet auf Umsatzvorgaben und lässt den 18 Mitarbeitenden auch mit Blick auf Arbeitszeit, Arbeitsort und Urlaub möglichst viel Freiraum. Für die Implementierung von teils selbst entwickelten Legal-Tech-Tools gab es erst kürzlich eine Auszeichnung des Deutschen Anwaltvereins - gestern kam mit dem PMN-Award eine weitere Trophäe dazu.
Meistbeachtet und entsprechend begehrt ist der Sieg in der Kategorie Management. Zum Managing Partner des Jahres wurde Lars Kuchenbecker von Menold Bezler gekürt. Die Jury zeigte sich angetan von "klaren strategischen Entscheidungen" und "Mut zur Neuausrichtung".
Kuchenbecker habe es geschafft, alle mitzunehmen und die Kanzleikultur zum Positiven zu verändern, hieß es in der Laudatio. Mitnehmen durfte Kuchenbecker auch einen weiteren Award: Menold Bezler setzte sich in der Kategorie ESG gegen Schalast und CMS durch.
FGS überzeugt mit eigener App, Gleiss Lutz mit eigener Plattform
Flick Gocke Schaumburg (FGS) setzte im Rennen um den ersten Platz in der Kategorie Geschäftsentwicklung auf die "Pillar 2 Management App". Mit dem Projekt, das Mandantinnen und Mandanten die Umsetzung von OECD-Vorgaben zur Steuererfassung erleichtern soll, hatte FGS die Nase im Wettbewerb mit Gleiss Lutz und GvW Graf von Westphalen vorn.
Besser lief es für Gleiss Lutz an anderer Stelle. Nachdem externe Lösungen nicht den Erwartungen entsprachen, entwickelte die Kanzlei eine eigene, maßgeschneiderte Plattform, mit der unterschiedliche Teams gemeinsam an Dokumenten, Projekten und Prozessen arbeiten können. Die "Client Collaboration Platform" brachte Platz 1 in der Kategorie Legal Tech. Weitere Finalisten waren Osborne Clarke und Mayer Brown.
Dentons gibt akustische Einblicke und Linklaters sucht Botschafter
Ein Podcast als Kommunikationsmittel von, mit und zwischen Juristinnen und Juristen brachte Dentons einen PMN-Award ein. Das Projekt "Bravo Dentons" setzte sich in der Kategorie Kommunikation gegen das von KPMG Law entwickelte Digitalmagazin "Talk" und das Eventformat "WEtalk" von Clifford Chance durch.
Der Umgang mit Menschen, gesellschaftlicher Verantwortung und die Frage nach dem Wie und Wo der Zusammenarbeit stellte sich bei der Vergabe des Awards im Bereich Human Resources. Nominiert waren Linklaters, Görg und Gleiss Lutz. Die Jury zeigte sich vom Linklaters-Projekt "Diversity Ambassadors" am meisten beeindruckt.
PMN Management Awards 2023: . In: Legal Tribune Online, 22.09.2023 , https://www.lto.de/persistent/a_id/52761 (abgerufen am: 23.11.2024 )
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