Bei den PMN Awards wird Innovation in Wirtschaftskanzleien gewürdigt. Die Auszeichnungen wurden in sieben Kategorien vergeben. Bei GvW gab es doppelt Grund zur Freude, Gleiss Lutz konnte mit einer App für Schutzsuchende überzeugen.
2009 wurden die Auszeichnungen des von Claudia Schieblon gegründeten Netzwerks PMN erstmals vergeben, in diesem Jahr lud man zur 14. Verleihung. Nachdem im vergangenen Jahr in der Villa Kennedy am Mainufer gefeiert wurde, folgten die 110 geladenen Gäste in diesem Jahr dem Ruf in den Festsaal des Frankfurter Senckenberg Instituts.
Dr. Marion Welp, Marcus Jung, Dr. Carl-Peter Feick, Prof. Dr. Marion Halfmann und Andreas Kurz haben sich im Vorfeld des Gala-Abends mit den eingereichten Projekten von Kanzleien auseinandergesetzt und die Gewinner gekürt. Aufgrund des starken Interesses und der hohen Qualität der Vorschläge wich die Jury in diesem Jahr von dem üblichen Prozedere ab und nominierte in den Kategorien Human Resources und Legal Tech jeweils einen zusätzlichen Finalisten.
Ein Sieger stand bereits vor der Vergabe der Awards fest: Street Child Deutschland ist das diesjährige Charity-Projekt, für das im Rahmen der Veranstaltung gespendet werden konnte. Rund 20.000 Euro sind zusammengekommen, mit denen der gemeinnützige Verein Kindern in Liberia den Besuch von Bildungseinrichtungen ermöglichen will.
Nachhaltigkeit steht weit oben auf der Agenda
Nachhaltigkeit und soziales Engagement zogen sich durch den Abend und auch durch die verschiedenen Kategorien. PMN hat sich 2019 entschieden, dem Themenkomplex einen eigenen Award zu widmen. Den ersten Preis in der Kategorie Nachhaltigkeit durfte in diesem Jahr Gleiss Lutz für einen von der Kanzlei entwickelten digitalen Wegweiser für Schutzsuchende aus der Ukraine entgegennehmen.
Analog zu Projekten unter Beteiligung anderer Kanzleien liefert das Tool von Gleiss Lutz Antworten auf drängende rechtliche Fragen, die sich Menschen stellen, die aus der Ukraine fliehen mussten. Gleiss Lutz konnte sich damit gegen die weiteren Finalisten CMS Deutschland (CMS Environmental Projects) und Rittershaus (Sustainabitlity mit Triple Impact) durchsetzen. In der Laudatio wurde nicht an Lob für das binnen 48 Stunden realisierte Projekt gespart, die Gäste ließen sich zu stehendem Applaus hinreißen.
Das Projekt "ESG-Check Lieferkette" brachte GvW Graf von Westphalen den Sieg in der Kategorie Geschäftsentwicklung ein. Allen & Overy (On the Move) und KPMG Law (Outsourcing und Managed Services) zählten zu den Finalisten.
Newcomer ziehen Aufmerksamkeit
Auch wenn sie erst frisch auf dem Markt sind, dürften die Namen der Finalisten in der Kategorie Newcomer LTO-Lesern bestens vertraut sein. Die Düsseldorfer Neugründung NORDEN, die sich der Beratung zum Industrieversicherungsrecht widmet, zog ebenso in das Finale ein wie Christine Lanwehr, die mit ihrer Kanzlei auf digitale Rechtsberatung mit Schwerpunkt Erbrecht setzt. Der erste Preis ging an die Boutique Orbit, deren Team rund um das Fondsrecht berät.
Der Sieg in der Kategorie Kommunikation ging an Osborne Clarke für deren Videoreihe "Meetwoch". KPMG Law (Zukunftsgipfel) und Rödl & Partner (Tax Unplugged – der Steuerpodcast) waren hier die weiteren Finalisten. Luther wusste auf dem Gebiet Human Resources zu überzeugen und setzte sich mit dem Projekt DEEP gegen DLA Piper (Diversity@DLA Piper), Rödl & Partner (Führungsleitbild) und Menold Bezler (#MB Grow) durch.
Wo immer für Leistungen im Rechtsmarkt Preise verliehen werden, darf ein Segment nicht fehlen: Die Rede ist von Legal Technology. Der PMN Award in dieser Rubrik wurde Heuking Kühn Lüer Wojtek für das Projekt WhistleFox verliehen. Mitbewerber um den 1. Preis waren CMS Deutschland (CMS ComplyDPA), Osborne Clarke (Osborne Clarke Solutions) und Pusch Wahlig Workplace Law (Restrukturierungssuite).
GvW sticht mit dem Management heraus
Vorschläge für die Managementpersönlichkeit des Jahres werden von PMN im Rahmen eines Peer-Group-Verfahren eingeholt, anschließend liegt die Entscheidung bei der Jury. Ausgezeichnet wurden Christof Kleinmann und Dr. Robert Theissen. Das Duo verantwortet seit mittlerweile zwölf Jahren die Geschäftsführung der Kanzlei GvW Graf von Westphalen - auch eine Form der Nachhaltigkeit.
Die Jury würdigte mit ihrer Laudatio besonders die Konsequenz, mit der die beiden Managing Partner die Transformation und das Wachstum ihrer Kanzlei unter anderem in den Bereichen Digitalisierung und Innovation vorangetrieben haben.
PMN Management Awards 2022: . In: Legal Tribune Online, 23.09.2022 , https://www.lto.de/persistent/a_id/49712 (abgerufen am: 23.11.2024 )
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