Nach Angaben des Discounters finden jahrelange juristische Auseinandersetzungen um unternehmerische Entscheidungen bei Aldi Nord bald ein Ende. Die beteiligten Familien einigen sich auf eine neue Holding-Struktur.
Der Einzelhändler Aldi Nord teilte am Montag mit, die zerstrittenen Familienstämme hinter der Unternehmensgruppe hätten sich in einer Vereinbarung unter Beteiligung der Familienstiftungen auf die Beilegung der zwischen ihnen bestehenden langjährigen Meinungsverschiedenheiten und Rechtsstreitigkeiten geeinigt. Damit soll ein Schlussstrich unter den seit Jahren schwelenden Kampf um die Entscheidungshoheit im Unternehmen gezogen werden.
Hintergrund der Differenzen zwischen den Familienstämmen ist die komplizierte Eigentümerstruktur bei Aldi Nord. Das Unternehmen ist im Besitz von drei Stiftungen mit Sitz in Schleswig-Holstein: der Markus-, der Lukas- und der Jakobus-Stiftung. Große Investitionen und wichtige Entscheidungen können von den Stiftungen nur einstimmig freigegeben werden. Um den Einfluss in der Jakobus-Stiftung gab es jedoch seit Jahren Streit, der auch immer wieder vor Gericht ausgetragen wurde.
Die Unternehmensgruppe Aldi Nord soll nach dem Willen der Familienstämme und der Stiftungen in den nächsten Monaten reorganisiert werden und unter einer einheitlichen Holding-Gesellschaft in der Form einer Stiftung & Co. KG zusammengefasst werden. Die neue Holding-Gesellschaft soll je zur Hälfte den Familienstiftungen des Familienstamms Theo Albrecht und des Familienstamms Berthold Albrecht gehören.
Die Umsetzung der neuen Konzern- und Stiftungsstruktur bedarf noch einer Abstimmung mit den Steuerbehörden und der Zustimmung der Stiftungsaufsicht der beteiligten Familienstiftungen.
dpa/sts/LTO-Redaktion
Eigentümer von Aldi-Nord legen Familienstreit bei: . In: Legal Tribune Online, 31.01.2023 , https://www.lto.de/persistent/a_id/50932 (abgerufen am: 23.11.2024 )
Infos zum Zitiervorschlag