Die IT der Berliner Gerichte scheint nicht zur Ruhe zu kommen: Nach dem Trojaner-Angriff im vergangenen Jahr gibt es nun erneut Probleme. Ein Hackerangriff sei es diesmal aber nicht, so das zuständige IT-Dienstleistungszentrum Berlin.
Schwerwiegende Computerprobleme machen seit vergangener Woche mehreren Berliner Gerichten zu schaffen. Bei nahezu allen Rechnern des Landgerichts, der Amtsgerichte und des Kammergerichts friert immer wieder der Bildschirm ein. Auch Netzwerkverbindungen werden unterbrochen. Rund 40 Fachleute des IT-Dienstleistungszentrums Berlin (ITDZ) arbeiteten an der Behebung der Probleme, hieß es am Mittwoch aus der Justizverwaltung. Zuvor hatten RBB und Tagesspiegel berichtet.
"Ein Lösungsteam prüft mögliche Ursachen, etwa Auswirkungen eines Sicherheitsupdates in der vergangenen Woche, und koordiniert sämtliche Maßnahmen", sagte eine Sprecherin des ITDZ. "Hinweise auf einen Hackerangriff gibt es nicht." Durch alternative technische Lösungen sei sichergestellt worden, dass Gerichtsverhandlungen stattfinden können und wichtige Schlüsselfunktionen wie die Führung des Protokolls dabei funktionieren.
"Für geregelte Arbeitsabläufe ist der Fehler natürlich problematisch", sagte ein Sprecher der Justizverwaltung. "Wir hoffen, dass die Probleme schnell gelöst werden können." Die Justiz als Ganzes sei weiter arbeitsfähig, ergänzte er.
Im vergangenen Jahr hatte ein Trojaner-Angriff die Computer des Kammergerichts lahmgelegt. Die Auswirkungen der am 25. September 2019 entdeckten Attacke waren erheblich, monatelang wurde die Arbeit dort in einem Notbetrieb verrichtet. 500 Computer mussten ausgetauscht werden.
dpa/vbr/LTO-Redaktion
Berliner Justiz: . In: Legal Tribune Online, 09.09.2020 , https://www.lto.de/persistent/a_id/42750 (abgerufen am: 23.11.2024 )
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