Sein erstes Mal war 1953 in Hamburg. Damals war Hans-Joachim Kurland Referent am hanseatischen OLG, dessen Präsident ihm einen Besuch beim DJT empfahl. Fast 60 Jahre später schüttelt Kurland auf dem Abschlussempfang in München viele Hände. Er ist bekannt unter den Rechtswissenschaftlern: Auch als der Mann, der keinen der vergangenen 30 Juristentage verpasst hat.
Kurland ist vor kurzem 90 Jahre alt geworden, sieht aus wie 70 und erinnert sich an jede einzelne Konferenz. Er weiß genau, wann wo und was entschieden wurde, erzählt von Besonderheiten und hat Anekdoten parat. "Besonders turbulent ist es 1957 in Düsseldorf zugegangen. Bei der Frage, ob die verschiedenen Gerichtszweige der obersten Bundesgerichte zusammengefasst werden sollen, sind zwei Richtungen aufeinandergeprallt."
Auf dem 69. Juristentag in München hat Kurland die Vorträge zum Wirtschaftsrecht gehört. Ihm hat es gefallen: "Besonders das Abteilungsbüro hat gute Arbeit geleistet." Kurland begnügte sich auch nicht mit dem wissenschaftlichen Programm. Nicht wenige staunten, als der freundliche Mann mit Stock und grauem Haar am Mittwochabend auf der "Law and Order ... some drinks"-Party auftauchte. "Ich wollte sehen, was die Jugend so treibt", lacht Kurland.
Im Laufe der Jahre habe sich die Satzung des Deutschen Juristentags (DJT) verändert. Früher habe es weniger Fachausstellungen gegeben und Juristinnen seien auch noch nicht so viele unterwegs gewesen. Seit eh und je schätzt Kurland an der Veranstaltung, dass alle Sparten zusammenkommen. "Rechtsanwälte, Verwaltungsjuristen, Richter – hier kommen alle miteinander ins Gespräch." Diese Bündelung von Interessen mache die DJT-Beschlüsse auch so interessant für den Gesetzgeber.
Hans-Joachim Kurland: . In: Legal Tribune Online, 26.09.2012 , https://www.lto.de/persistent/a_id/7175 (abgerufen am: 23.11.2024 )
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