Jurastudium an der Uni Bremen
Kurzcheck
- Schwerpunktnoten liegen im Bundesdurchscnitt
- Examensnoten liegen unter dem Bundesdurchschnitt
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Universität Bremen
Fachbereich Rechtswissenschaft
Universitätsallee, GW1
28359 Bremen
NC
keiner
im WS 2023/24 wurden alle Bewerber:innen zugelassen
Fakultät in Zahlen
Studierende an der Fakultät: | 1.265 |
Hauptamtl. Professor:innen: | 16 |
Honorarprofessor:innen: | 7 |
Wiss. Mitarbeitende: | 39 |
Schwerpunktbereiche
- Grundlagen des Rechts
- Umweltrecht und öffentliches Wirtschaftsrecht
- Internationales und Europäisches Wirtschaftsrecht
- Arbeits- und Sozialrecht im internationalen und supranationalen Kontext
- Strafrecht und Kriminalpolitik in Europa
- Transnational Law (zweisprachig)
Staatl. Pflichtfachprüfung
Die Note in der staatlichen Pflichtfachprüfung in Bremen ergibt sich aus folgenden Leistungen:
Art der Leistung | Anteil Gesamtnote |
6 Klausuren | 63% |
mündliche Prüfung | 27% |
Rechtsgebiet | Anzahl Klausuren |
Zivilrecht | 3 |
Öffentliches Recht | 2 |
Strafrecht | 1 |
Die Zulassung zur mündlichen Prüfung erhalten Kandidaten, die in den Klausuren durchschnittlich mindestens 3,75 und in wenigstens drei Klausuren mindestens 4.0 Punkte erreichen.
Erste juristische Prüfung
Der Anteil an Prädikatsexamina bei den staatlichen Pflichtfachprüfungen in Bremen lag zuletzt bei etwa 11% (2022). Die Durchfallquote liegt im Schnitt bei über 30 %.
Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Zahlen von Jahr zu Jahr sehr stark schwanken, was auch der vergleichweise geringen Teilnehmerzahl von 100-200 Examenskandidaten pro Jahr geschuldet ist.
Universitätsprüfung
Teilnehmende 2017/18: 88
Notendurchschnitt: 9,83 pt.
Quelle: Bericht des DJFT 2019
Die juristische Fakultät in Bremen
Die Bremer Universität wurde 1971 gegründet. Zeitgleich entstand das „Bremer Modell“ mit den Zielen Interdisziplinarität, forschendes Lernen in Projekten, Praxisorientierung und Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.
Die Uni Bremen gehört zu den 11 deutschen Hochschulen, die im Rahmen der Exzellenzinitiative als Elite-Uni geführt werden. In 12 Fachbereichen sind rund 18.000 Studierende eingeschrieben. Die Universität Bremen ist eine Campusuniversität und dementsprechend mit kurzen Wegen ausgestattet. Alle Bereiche kann man gut zu Fuß erreichen.
Die Universität liegt am Stadtrand im Nordwesten von Bremen direkt angrenzend an den Stadtwald. Bisher war die juristische Fakultät im Gebäudebereich GW1 beheimatet, welche sich im äußersten Südwesten des Campusgeländes befindet. Ab Oktober 2025 zieht der Fachbereich Rechtswissenschaften jedoch in die Innenstadt an den Domshof um.
Studienangebote
Gemeinsam mit der Universität Oldenburg und der Universität Groningen hat die Uni Bremen die "Hanse Law School" eingerichtet. Dort werden zwei aufeinander aufbauende Studiengänge angeboten. Der Bachelor-Studiengang "Comparative and European Law" ist auf eine Regelstudienzeit von vier Jahren angelegt. Ein Auslandsaufenthalt, zum Beispiel an der Uni Groningen, ist obligatorisch. Alumni können anschließend den einjährigen Master-Studiengang "Transnational Law" belegen.
Im Rahmen eines Zwei-Fächer-Bachelor-Studiums kann die Rechtswissenschaft als Nebenfach ("Komplementärfach") kombiniert werden mit zahlreichen anderen Hauptfächern ("Profilfächern"), zum Beispiel Biologie, Chemie, Kommunikationswissenschaften, Geschichte, Kunst, Englisch oder Philosophie. Die Rechtswissenschaften füllen dabei rund 1/3 des Studiums, auf das jeweils andere Fach entfallen 2/3.
Von den 18.000 Studierenden der Bremer Universität studieren rund 1.500 Rechtswissenschaften. Es lehren 16 hauptamtliche Professor:innen. Hinzu kommen zwei Forschungsprofessuren sowie acht Honorarprofessor:innen.
Zu Anfang des Studiums wird den Erstsemestern und Studienortwechslern eine "Orientierungswoche" angeboten. Lehrende und Studierende der höheren Semester geben einen Einblick und beantworten wichtige Fragen rund um das Studium. Es gibt Hilfestellungen beispielsweise zum Erstellen des eigenen Stundenplans sowie Führungen über den Campus.
Für Studierende, die sich gezielt auf das erste Examen vorbereiten wollen, bietet die Rechtswissenschaftliche Fakultät ein Unirepetitorium an. Neben Vorbereitungskursen mit Fallübungen werden Examensklausuren besprochen. Ein Probeexamen samt Simulation der mündlichen Prüfung gehört auch zur Vorbereitung. Der Klausurenkurs hilft, praktische Übung im Schreiben von Examensklausuren zu erwerben. Wer die erste juristische Prüfung erfolgreich abgeschlossen hat, kann sich von der Universität Bremen den Titel des Diplom-Juristen verleihen lassen.
Jeder Studierende, der nach dem Wintersemester 2010/2011 das Studium begonnen hat, muss einen Nachweis über seine Englischkenntnisse erbringen, entweder durch Besuch eines entsprechenden Sprachkurses, durch eine englische Hausarbeit oder im Auslandssemester. Fachbezogene Kurse für Jura-Studenten bietet das Fremdsprachenzentrum der Uni an – nicht nur in Englisch, sondern auch in mehr als 20 anderen Sprachen.
Der Erwerb von zwei Schlüsselqualifikationen ist für die Studierenden ebenfalls Pflicht. Im Angebot sind Veranstaltungen unter anderem aus den Bereichen Rhetorik, Kommunikationsfähigkeit, Mediation oder Streitschlichtung.
Die juristische Fachbibliothek hat von Montag bis Freitag jeweils zwischen 8 Uhr und 22 Uhr geöffnet, an Samstagen von 10 Uhr bis 18 Uhr. Es sind Einzel- sowie Gruppenarbeitsplätze ebenso vorhanden wie Druck- und Scanstationen. Neben 184 vorhandenen Rechnern mit Internetzugang ist es auch möglich, mit dem eigenen Laptop zu arbeiten. Kostenfreies WLAN ist im gesamten Bibliotheksbereich verfügbar. Studenten der Rechtswissenschaften haben Zugang zu den jurististischen Datenbanken Juris, Beck-Online, Westlaw sowie HeinOnline.
Studiengebühren werden in Bremen nicht erhoben. Der Semesterbeitrag beläuft sich auf 334,50 €. In dem Semesterbeitrag inbegriffen ist das Deutschland-Semesterticket, welches zum Winteresemester 2024/25 eingeführt wurde.
Studentische Initiativen
An der juristischen Fakultät können sich Studierende in verschiedenen Studentischen Initiativen engagieren.
Die StugA Jura ist die offizielle Interessenvertretung der Studierenden der Hanse Law School. Vertreter der StugA sitzen in den Gremien. Darüber hinaus veranstaltet die StugA die Weihnachtsfeier, das Sommerfest und die Studenten-Party.
Der linke Arbeitskreis kritischer JurastudentInnen (AKJ)-Bremen setzt sich mit den gesellschaftlichen Verhältnissen und der juristischen Ausbildung auseinander. Sie treten für antifaschistische, basisdemokratische und emanzipatorische Ziele ein.
Auch in Bremen gibt es eine ELSA-Gruppierung (European Law Student Association). Sie organisiert unter anderem Crash-Kurse zur Klausurenvorbereitung, Seminare und Studienfahrten.
Studentenleben in Bremen
Zahlreiche Diskotheken, Bars und Kneipen locken Einheimische und Touristen am Wochenende in die Stadt. Anlaufpunkt zum Ausgehen ist die Altstadt mit dem Weserufer "Schlachte". Hier befinden sich im Sommer zahlreiche Biergärten. Bremens Studentenpublikum ist am Wochenende im "Viertel" unterwegs. Die Bahnhofsvorstadt ist bekannt als die Discomeile Bremens.
Wohnen in Bremen
Die offizielle Bezeichnung des "Zwei-Städte-Staates" lautet "Freie Hansestadt Bremen" und besteht aus den beiden Städten Bremen und Bremerhaven. Er ist mit rund 691.000 Einwohnern das kleinste Bundesland Deutschlands. Die Stadt Bremen liegt an der Weser ca. 60 Kilometer von der Nordsee entfernt. Hier wohnen mehr als 577.000 Menschen, davon rund 37.000 Studierende.
Das Studierendenwerk Bremen bietet 12 Wohnanlagen mit insgesamt 2.166 Wohnplätzen. Die meisten Wohnungen befinden sich Nahe der Universität in dem Stadtteil Bremen-Horn. Neben 1-Zimmer-Appartements gibt es auch 2-, 3- und 4-Zimmer-Wohnungen. Die Wohnanlagen verfügen über Gemeinschaftsräume, Waschräume, Fahrradabstellmöglichkeiten und Parkplätze. Die Mietkosten beginnen bei 248 Euro. In der Pauschalmiete sind bereits Heizung, Strom sowie Fernsehen und Internet enthalten.
Der durchschnittliche Mietpreis für eine 30-qm-Wohnung in Bremen liegt bei etwa 12,42 €/qm. Für 60 qm zahlt man rund 10,85 €/m². Damit liegen die Mietpreise in Bremen über dem Bundesdurchschnitt. Am günstigsten wohnt man im Stadtteil Blumental mit knapp 8 Euro/qm. Am meisten zahlt man in Lehe. Hier sind es 19,36 €/qm. Als Studentenviertel gilt das Ostertorviertel oder kurz "Viertel" im Zentrum der Stadt. Der Mietpreis liegt hier bei etwa 12,69 €/qm.
Für ein WG-Zimmer zahlt man in Bremen im Durchschnitt ca. 420 Euro.
Kultur & Freizeit in Bremen
Kulturell und freizeittechnisch bietet Bremen seinen Einwohnern einiges. Zahlreiche Museen laden ein, zum Beispiel die Kunsthalle Bremen oder das "Universum Bremen". Das walförmige Gebäude soll den Besuchern Wissenschaftsthemen spielerisch näher bringen. 30 Kilometer nordöstlich von Bremen liegt der bekannte Künstlerort Worpswede.
Mehrere Theater bieten dem Besucher ein breites Spektrum an Aufführungen an. Für gemütliche Filmabende stehen den Bremern zahlreiche Kinos zur Verfügung. Das Repertoire reicht vom Blockbuster im Multiplex-Kino bis hin zu kleinen Programmkinos mit Filmen aus verschiedensten Genres.
Sportlich gesehen ist der Fußball-Bundesligist Werder Bremen das Aushängeschild der Region. Daneben gibt es aber ein breites Spektrum an sportlichen Angeboten. Die Weserstars Bremen sind in der Eishockey-Regionalliga aktiv. Bundesligasport gibt es außerdem im Tischtennis, Tanzen, Volleyball, Squash, Rugby und Schach.
Attraktiv für Radsportfans ist das Sechstagerennen, welches jedes Jahr in der ÖVB-Arena stattfindet. In Bremen gibt es darüber hinaus einen jährlichen Marathon für Profis und Hobbysportler.
Ein besonderer Wettkampf ist das von der Hochschule Bremen organisierte Internationale Kutterpullen, eine Regatta bei welcher die Teilnehmergruppen mit sieben Meter langen Ruderbooten auf der Weser gegeneinander antreten.
- Bildnachweise: Header, Bremer Altstadt: Adobe Stock; Gebäude, Video: Universität Bremen
- Quellen: DJFT 2017 / Website der Fakultät (09/2024), Quelle: Ausbildungsstatistik des BfJ, Stand: September 2024