CMS Hasche Sigle setzt jetzt kanzleiweit eine Software ein, die Dokumente automatisiert erstellt. Deutschlands größte Sozietät erhofft sich davon eine effizientere und letztlich kostengünstigere Mandatsbearbeitung.
Mit HotDocs, so lautet der Name der Software, können die 600 Anwälte von CMS Hasche Sigle automatisierte Dokumente erstellen, die in verschiedenen Rechtsgebieten – u.a. Gesellschaftsrecht, Arbeitsrecht oder Immobilienwirtschaftsrecht - eingesetzt werden.
"Legal Tech ist ein Megatrend, dem wir uns nicht entziehen können", sagt Stefan Sieling, der als Partner für das Knowhow-Management-Team der Kanzlei zuständig ist. "Für uns als Kanzlei ermöglicht der Einsatz der Software, bestimmtes Standardgeschäft überhaupt noch zu einem großkanzlei-üblichen Stundensatz anbieten zu können."
"Unsere Prozesse werden schlanker, und das nützt dem Mandanten insofern, als dass die Arbeit effizienter erledigt wird. Für bestimmte Aufgaben können wir so entweder Pauschalpreise vereinbaren oder für einen vorher festgelegten Stundensatz mehr liefern", so Sieling weiter.
Schlankere Prozesse, höhere Produktivität
Wie CMS-Partner Sieling erklärt, geben die Mitarbeiter über eine Frage-Antwort-Maske bestimmte Sachverhalte und Namen ein, teilweise ist die HotDocs-Software auch mit bestehenden Mandanten-Datenbanken der Kanzlei verknüpft. HotDocs erstellt aus den Angaben ein Dokument bzw. ein Bündel von Dokumenten, das im Idealfall nicht mehr weiterbearbeitet werden muss. Die Anwendung für eine GmbH-Gründung beispielsweise kann unter anderem die Handelsregister-Anmeldung, die Gründungsurkunde und den Gesellschaftervertrag in unterschiedlichen Ausführungen umfassen.
Die CMS-Anwälte erwarten, durch den kanzleiweiten Einsatz von HotDocs von der zeitintensiven Arbeit der Dokumentenerstellung entlastet zu werden, um mehr Zeit für die eigentlichen Rechtsfragen eines Mandats aufwenden zu können. Weitere Vorteile seien schnellere und einheitlichere Prozesse bei der Dokumentenerstellung – und somit eine höherer Produktivität.
CMS Hasche Sigle ist soweit bekannt die erste Kanzlei in Deutschland, die HotDocs in großem Stil einsetzt. In Großbritannien hat das Unternehmen bereits mehrerer Nutzer in Kanzleikreisen, etwa Orrick, Berwin Leighton Paisner, Hogan Lovells und CMS Cameron McKenna. CMS Hasche Sigle entwickelt jedoch auch eigene IT-gestützte Produkte, die in der Rechtsberatung eingesetzt werden. Erstes Projekt war eine Software, die Werk- und Dienstverträge auf ihre Rechtmäßigkeit prüft.
Legal Tech: . In: Legal Tribune Online, 19.05.2016 , https://www.lto.de/persistent/a_id/19416 (abgerufen am: 22.11.2024 )
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