VG Würzburg: Klage gegen Schweinemastbetrieb neben jüdischem Friedhof

von dpa/tko/LTO-Redaktion

19.10.2010

Seit Dienstag beschäftigt sich das VG Würzburg mit einem geplanten Schweinemastbetrieb in unmittelbarer Nähe eines jüdischen Friedhofs in Nordheim vor der Rhön. Gegen die geplante Anlage klagen neben der israelitischen Kultusgemeinde auch die anliegenden Gemeinden, ein Wasserzweckverband sowie ein Waldbesitzer.

Die Kläger fürchten permanente massive Geruchsbelästigungen. Zudem sei ein Schweinemastbetrieb in der Umgebung eines Friedhofs nicht mit der jüdischen Ethik vereinbar. Nach Ansicht des Landesverbandes der israelitischen Kultusgemeinde in Bayern sei ein jüdischer Friedhof ein heiliger Ort für jeden Juden. Die Halacha, das jüdische Religionsgesetz, verurteile die Missachtung der Toten wie auch die eines heiligen Ortes aufs Schärfste.

Das Landratsamt Rhön-Grabfeld hatte zunächst eine Genehmigung für einen Stall mit 1499 Tieren in Aussicht gestellt. Das Verwaltungsgericht (VG) hatte bei einer Ortsbesichtigung im Sommer 2008 aber bereits erhebliche Bedenken wegen der zu erwartenden hohen Ammoniak-Emissionen geäußert. Daraufhin hatte der Landwirt das Projekt auf 1000 Mastschweine reduziert.

Nach Angaben der Gerichtssprecherin ist eine Entscheidung erst in einigen Wochen zu erwarten.

Zitiervorschlag

VG Würzburg: . In: Legal Tribune Online, 19.10.2010 , https://www.lto.de/persistent/a_id/1749 (abgerufen am: 24.11.2024 )

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