Unter einem Pseudonym veröffentlichte jemand Texte in einer als rechtsextrem geltenden Zeitschrift. Björn Höcke ordnete den Autor einer Gemeinde in Jena zu – und die verklagte ihn auf Unterlassung. Am Mittwoch begann der Prozess.
Unter dem Namen "Landolf Ladig" veröffentlichte ein namentlich nicht bekannter Autor Artikel in einer als rechtsextrem geltenden Zeitschrift. In einem Sommerinterview mit dem MDR im Jahre 2019 machte der AfD-Landeschef Björn Höcke die Junge Gemeinde Stadtmitte Jena dafür verantwortlich. Dort befinde sich der Geburtsort Ladigs. Die Gemeinde wies das als "absurde Falschbehauptung" zurück und reichte deshalb Unterlassungsklage ein, wie sie auf ihrer Homepage schrieb.
Am Mittwoch begann der Prozess vor dem Landgericht Erfurt. Höcke selbst war nicht da. Eine Sprecherin der AfD-Landtagsfraktion, der Höcke ebenfalls vorsitzt, sagte auf Anfrage der dpa, dass sich die Fraktion und Höcke zum Prozessbeginn nicht äußern würden. Eine Reaktion sei aber nach einer Entscheidung in der Sache denkbar.
In der Vergangenheit war öffentlich immer wieder darüber diskutiert worden, ob nicht Höcke selbst hinter dem Pseudonym "Landolf Ladig" stehen könnte. Dies hatte Höcke aber immer zurückgewiesen.
Die Junge Gemeinde Stadtmitte in Jena wurde lange von Pfarrer Lothar König geleitet, der inzwischen im Ruhestand ist. König engagiert sich seit Jahrzehnten gegen Rechtsextremismus.
Ein Urteil soll am 25. Juni verkündet werden.
fkr/dpa/LTO-Redaktion
LG Erfurt verhandelt Unterlassungsklage gegen Björn Höcke: . In: Legal Tribune Online, 02.06.2021 , https://www.lto.de/persistent/a_id/45112 (abgerufen am: 23.11.2024 )
Infos zum Zitiervorschlag