LG Hildesheim: Warenlieferung auch nach Kurztelefonat unzulässig

von tko/LTO-Redaktion

15.06.2010

Das Landgericht Hildesheim hat auf eine Klage gegen die BTN Versandhandel GmbH zugunsten der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) entschieden.

Die Beklagte, die Münzen und Medaillen vertreibt, hatte Verbraucher angerufen und anschließend eine Medaille samt Rechnung an diese verschickt.

Im Prozess behauptete der Versandhändler, der Kunde sei mit diesem Vorgehen nach einem eineinhalb minütigen Gespräch einverstanden gewesen.

Das Gericht sah dies anders und stufte das Verhalten als unzumutbare Belästigung ein. Der Verbraucher konnte sich an den Anruf nicht erinnern, war aber sicher, keinesfalls eine Bestellung abgegeben zu haben.

Nach Ansicht des Gerichts sei es zudem ausgeschlossen, dass er während des kurzen Telefonats eine freie Entscheidung darüber hätte treffen können, ob er mit der Zusendung der Medaille und den Bedingungen dafür einverstanden sei.

Bei solchen Telefonaten handele sich vielmehr um eine Überrumpelung des Kunden.


Zitiervorschlag

LG Hildesheim: . In: Legal Tribune Online, 15.06.2010 , https://www.lto.de/persistent/a_id/749 (abgerufen am: 22.11.2024 )

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