Pressearbeit in Kanzleien: 6 Tipps für den Umgang mit Journalisten

2/6: Akzeptieren Sie die Hoheit der schreibenden Zunft

Versetzen Sie sich in die Perspektive des anderen hinein. Journalisten arbeiten unter hohem Zeitdruck und sind immer auf der Suche nach einer guten Geschichte. Hinzu kommt, dass viele Verlage Personal abbauen. Sie erleichtern Redakteuren die Arbeit, wenn Sie Nachrichten journalistisch aufbereiten und so klar wie verständlich schreiben. Spammen Sie Ihre Empfänger nicht mit Unwichtigem zu und erschlagen Sie Laien nicht mit Juristendeutsch. Portionieren Sie Informationen leicht verdaulich. Dazu gehört auch, dass Sie nur eine Nachricht in eine Pressemitteilung packen. Sonst verwässern Ihre Botschaften.

Bedenken Sie überdies: Redakteure – die meisten jedenfalls - berichten objektiv und unabhängig und lassen sich nicht als Werbetrommel instrumentalisieren. Avancen wie: "Ich möchte bei Ihnen einen Artikel veröffentlichen" sind genauso tabu wie die Ansagen "Sie müssen unbedingt darüber schreiben, wie toll wir sind oder was wir Unglaubliches leisten." Damit erreichen Sie Ihr Ziel in keinem Fall.

Als unprofessionell outen Sie sich übrigens auch, wenn Sie nachfragen, wann Ihr Pressetext endlich erscheint. Ganz wichtig: Autorisieren Sie unbedingt Ihre Aussagen in Interviews. Doch verabschieden Sie sich von dem Gedanken, Artikel grundsätzlich komplett Korrektur zu lesen. Die Abmachung ist: Sie bieten Themen an und unterstützen die Recherche. Alles andere ist Hoheitsgebiet der schreibenden Zunft. Harte Kost für Kontrollfreaks: Die müssen umdenken.

Zitiervorschlag

Christiane Legler und Susanne Kleiner, Pressearbeit in Kanzleien: . In: Legal Tribune Online, 03.02.2015 , https://www.lto.de/persistent/a_id/14561 (abgerufen am: 22.11.2024 )

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