Freshfields-Studie zu Transaktionen im Segment DAX und MDAX: M&A-Volumen rück­läufig, Akti­vität auf hohem Niveau

14.02.2023

Die Unternehmen aus den Börsensegmenten DAX und MDAX agieren laut einer Studie von Freshfields bei Fusionen und Übernahmen zuletzt etwas vorsichtiger. Ausnahmen bilden Technologie und ESG.

Ein Team von Freshfields Bruckhaus Deringer analysiert, gestützt auf eigene Recherche und Daten des Wirtschaftsinformationsdienstes Refinitiv, regelmäßig die M&A-Aktivitäten der Unternehmen aus DAX und MDAX. Eine zentrale Erkenntnis für 2022: Nach einem jahrelangen stetigen Anstieg war das Transaktionsvolumen zuletzt rückläufig. 77,8 Milliarden Dollar waren für 2021 ermittelt worden, im vergangenen Jahr landete man bei einem Gesamtwert von 50,4 Milliarden Dollar - ein Minus von rund 35 Prozent. 

Laut der Studie, die sich auf einen Betrachtungszeitraum von 2013 bis 2022 bezieht, gab es mit Blick auf die regionalen Investitionsschwerpunkte zwei klare Favoriten: Deutschland (677 Transaktionen) und die USA (604) lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe. Bei den 40 Unternehmen, die im DAX gelistet sind, liegen die USA vor Deutschland. Elizabeth Oberholzer, M&A-Partnerin bei Freshfields, verweist zur Erklärung auf das stabilere Umfeld und die Sicherheit hinsichtlich der Energieversorgung in den USA. 

Israel ist gefragt, Russland nicht

Israel konnte wiederum davon profitieren, dass dort viele Vertreter aus dem Technologiesektor angesiedelt sind. In den letzten drei Jahren haben die DAX- und MDAX-Mitglieder dort 41 Übernahmen getätigt - zwischen 2013 und 2019 waren es gerade einmal sieben Transaktionen. Das Interesse an M&A-Aktivitäten in Russland ist hingegen im vergangenen Jahr komplett erloschen. Die Autorinnen und Autoren der Studie weisen aber darauf hin, dass der Trend dort auch schon in den Jahren zuvor rückläufig gewesen sei. In den Schwellenländern fand der Aufschwung der Vorjahre in 2022 keine Fortsetzung. Die Zahl der Transaktionen lag um 18 Prozent unter dem Niveau des Jahres 2021.

Der Blick nach vorn fällt trotz der Delle im Jahr 2022 optimistisch aus. Freshfields-Partner Philipp Pütz sieht weiterhin den Drang deutscher Unternehmen zur digitalen Transformation und den Wunsch, Tech-Deals zu tätigen: "Viele Unternehmen aus klassischen Industriebereichen befinden sich noch mitten in diesem Prozess, und aufstrebende Tech-Unternehmen könnten 2023 das Interesse möglicher Käufer auf einem moderateren Bewertungsniveau wieder neu entfachen."

sts/LTO-Redaktion

Beteiligte Kanzleien

Zitiervorschlag

Freshfields-Studie zu Transaktionen im Segment DAX und MDAX: . In: Legal Tribune Online, 14.02.2023 , https://www.lto.de/persistent/a_id/51059 (abgerufen am: 23.11.2024 )

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