Seit Verbeamtung auf Widerruf

Meck­len­burg-Vor­pom­mern erhöht Anzahl der Refe­ren­dare weiter

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Auch zum zweiten Einstellungstermin seit der wieder eingeführten Verbeamtung von Rechtsreferendaren kann Mecklenburg-Vorpommern einen Zuwachs an Bewerbern verzeichnen. Ob das letztlich der Justiz hilft, ist aber noch nicht absehbar.

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Das Werben des Bundeslandes um juristischen Nachwuchs unter anderem mit der Verbeamtung auf Widerruf und höherer Vergütung scheint zumindest in Teilen zu wirken. Wie das Justizministerium in Schwerin mitteilte, starteten 23 Referendare im Juni in Mecklenburg-Vorpommern ihren Vorbereitungsdienst. Das seien acht mehr gewesen als im Sommer vorigen Jahres.

Wie die Mehrzahl der Bundesländer stellt Mecklenburg-Vorpommern zwei Mal pro Jahr Absolventen des ersten Staatsexamens ein. Doch werden bislang nur im Nordosten Deutschlands diese für die Zeit des zweijährigen Referendariats auch auf Widerruf verbeamtet. Neben der zusätzlich erhöhten Unterhaltsbeihilfe bleibt den Vorbereitungsdienstlern dank der Verbeamtung auch mehr Netto vom Brutto.

Im Dezember, in dem es traditionell mehr Bewerber gebe, wie es aus dem Ministerium heißt, hatte das Land 34 Bewerber zählen können - mehr als doppelt so viel wie zu den Einstellungsterminen in den Wintern 2017 und 2018. Inzwischen überlegt auch Hessen, ob es nachzieht und seine Referendare ebenfalls verbeamten wird.

Mecklenburg-Vorpommern hatte die Erhöhung der Unterhaltsbeihilfe und die Verbeamtung auf Widerruf als Maßnahmen im Rahmen einer großen Nachwuchskampagne gestartet, weil massiver Nachwuchsmangel in der Justiz droht. Eine Pensionierungswelle wird die Situation aller Voraussicht nach noch einmal verschärfen.

Ob die aktuell steigende Bewerberanzahl für ein Referendariat das Problem des Bundeslandes lösen oder zumindest lindern wird, ist indes noch nicht absehbar. Zum einen würde das Ministerium nach eigenen Angaben noch gern einige Referendare mehr zu jedem Termin einstellen. Zum anderen wisse man auch nicht sicher, ob die "fertigen" Referendare später als Volljuristen im Bundesland blieben und dort auch - wie gewünscht - in der Justiz unterkommen. Auf LTO-Anfrage hieß es dazu nur, dass aktuell Bewerbungsgespräche mit denjenigen Kandidaten liefen, die ihr Referendariat kürzlich beendet haben.

dpa/LTO-Redaktion

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