Die Identität Ihrer Kanzlei als Erfolgsfaktor
Ein Mandant prüft, ob Sie zu ihm passen, bevor er mit Ihnen persönlich Kontakt aufnimmt. Wenn er auch in den meisten Fällen Ihre Beratungsleistung nicht qualifiziert einschätzen kann, so bildet er sich zumindest aufgrund seiner allgemeinen Eindrücke ein Urteil über Sie, zum Beispiel auf Basis Ihres Internetauftritts. Ihr Image eilt Ihnen also voraus und beeinflusst die Entscheidung über das Mandat. Für diesen ersten Eindruck gibt es niemals eine zweite Chance. Will man seine Wirkung auf andere nicht dem Zufall überlassen, empfiehlt sich eine regelmäßige Überprüfung des Status Quo. Stellen Sie sich dazu einfach folgende Fragen:: Welches Image genießen Sie und deckt sich das mit Ihren Absichten? Was wollen Sie über sich aussagen? Tun Sie das auch konsequent? Wen wollen Sie damit erreichen? Welche Medien stehen Ihnen dafür zur Verfügung und welche davon sind wirklich sinnvoll? Haben Sie ehrlich und selbstkritisch geantwortet? Dann ist der erste Schritt auf dem Weg zur Corporate Identity (CI) gemacht. Das Konzept der CI beruht auf der Erkenntnis, dass Kanzleien wie Persönlichkeiten wahrgenommen werden und auch ähnlich handeln können. Sie umfasst die gesamte Außendarstellung und das Erscheinungsbild (Corporate Design), das allgemeine Verhalten der Kanzlei, ihrer Rechtsanwälte und Mitarbeiter (Corporate Behaviour) und natürlich die Marketingkommunikation im Allgemeinen (Corporate Communication). Die CI ermöglicht eine durchaus auch emotionale Positionierung Ihrer Kanzlei, was wiederum die Voraussetzung dafür ist, wie eine Marke auftreten und wirken zu können. Kanzleiphilosophie, Leitbild, Handlungsrichtlinien - sie gehören genauso zur CI wie das Logo oder die Warteschleife Ihrer Telefonanlage.
Bleiben Sie authentisch
Zur Pflicht beim Aufbau einer CI gehört – logisch - dass Sie alle Aspekte vermeiden, die sich negativ auf Ihren Ruf auswirken könnten. Dazu zählen unfreundliche Telefonstimmen oder ein schlecht gestaltetes Kanzleischild genauso wie - natürlich - andauernde Misserfolge vor Gericht. Echte Wettbewerbsvorteile gewinnen Sie aber erst mit der Kür: Erkennen Sie Ihre Wirkungspotentiale und positionieren Sie sich bewusst. Vergleiche mit anderen Bereichen sind durchaus hilfreich. Mit Autos zum Beispiel: Stellen Sie sich nicht wie einen gebrauchten Käfer dar, wenn Sie in Wahrheit ein Mercedes sind. Ihr Auftreten muss dem Anspruch Ihrer Kanzlei gerecht werden. Klingt einfach, gelingt den meisten aber nicht. Schauen Sie sich bei Ihren Wettbewerbern um: Viele präsentieren sich unter Wert, insbesondere in der Außendarstellung. Andere versprechen Dinge, die sie nicht halten oder halten können. Kommunizieren Sie Ihre Kanzleiidentität authentisch – nur so kann ein angemessener Eindruck beim Betrachter entstehen. Ihre ureigenen Werte und Ziele, transportiert in einer professionellen Außendarstellung – das ist die Basis einer erfolgreichen Vermarktungsstrategie. Mit bloßen Versprechungen und planlosen Aktivitäten setzt sich heute niemand mehr im Wettbewerb durch. Entwickeln Sie deshalb ein schlüssiges, konsistentes Konzept, das Corporate Design, Corporate Behaviour und Corporate Communication umfasst. Welche konkreten Möglichkeiten Sie haben, stellen wir Ihnen in den nächsten Teilen dieser Serie vor. Martin Voß, LL.M., ist selbstständiger Rechtsanwalt, Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht sowie für Strafrecht. Timo Grän ist Diplom-Marketing-Referent (BA). Sie führen gemeinsam die Geschäfte einer Agentur für Marketing in Braunschweig. Serie Marketing für Anwälte: I. Nachhaltige Strategie statt Schuss ins BlaueII. Die Identität der Kanzlei als Erfolgsfaktor
Auf Jobsuche? Besuche jetzt den Stellenmarkt von LTO-Karriere.
2010 M06 10
Kanzlei-Marketing
Verwandte Themen:- Kanzlei-Marketing
Teilen