Iurratio-Ranking Online Innovation 2013

Die 10 besten Kanzlei-Webseiten

von Patrick BuseLesedauer: 3 Minuten
Das Projekt Iurratio zeichnet Kanzleien aus, die ein besonders gutes Informationsangebot für Nachwuchsjuristen im Internet bereitstellen. In diesem Jahr nahm die Jury Webseiten von mehr als 70 Kanzleien unter die Lupe. Der Sieger konnte seinen Spitzenplatz aus dem Vorjahr verteidigen, während der Aufsteiger des Jahres das Feld von hinten aufräumte.

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Das Internet-Business ist ein schnelllebiges Geschäft. Dies beweist  der Blick auf das Top-10-Ranking. Den Award holt sich zwar wie im Vorjahr Noerr.  Doch auf den Plätzen zwei und drei folgen mit Oppenhoff & Partner und Menold Bezler zwei Kanzleien, die im letzten Jahr gar nicht unter den damals 50 geprüften waren. Punktgleich auf Platz drei landete der Auftritt von Linklaters, 2012 noch am unteren Ende des Rankings auf Platz 43 eingeordnet.

Die Top-10-Kanzlei-Webseiten – So sehen die Sieger aus

Beurteilungskriterien waren vor allem die Anwenderfreundlichkeit, die Auffindbarkeit von Karriereseiten bei Google, der Umgang mit dem Online-Recruiting, die Gestaltung der Karriereseite, die Möglichkeit zur Online-Bewerbung und die Präsenz in sozialen Netzwerken. Geprüft wurden die Webseiten von 70 Kanzleien, darunter die 50 umsatzstärksten. Jens-Peter Thiemann, Herausgeber und Mitbegründer von Iurratio, erklärt zur Herangehensweise: "Priorität hatten alle objektiven Kriterien. Eine subjektive Geschmackswertung versuchen wir zu vermeiden." Gemeinsam mit der Berliner Social-Mediaagentur famefact  ermittelte man einen Bewertungskatalog. Das Ranking erfolgt in 24 Teilkategorien aus den Bereichen "Web 1.0", "Karriereseite" und "Social Media". Besonders große Unterschiede stellte die Jury im Umgang mit Social Media fest. Dazu bewertete sie unter anderem die Übertragung der Corporate Identity und die Pflege der Seiten etwa auf Xing, LinkedIn und Facebook, die Mitgliedschaft in den relevanten Netzwerken wie e-fellows, IurTalents und clavisto sowie Imagevideos und Karriereapps. Die  Top-3-Kanzleien pflegen  neben  der  kanzleieigenen Karriereseite  auch Präsenzen  auf Facebook und bei Xing. Iurratio veranschaulicht, welche Kanzlei in welchem Bereich aktiv ist, auf einer Übersicht, die regelmäßig überarbeitet und angepasst werden soll.

Die größten Mängel der Kanzlei-Webseiten

Nach der Entwicklung seit dem ersten Online Innovation Award im Jahr 2010 befragt, antwortet Jens-Peter Thiemann: "Es passiert schon etwas. Die Mühlen mahlen aber sehr langsam. Andere Branchen sind inzwischen meilenweit voraus. Als Rückschritt kann man es bezeichnen, dass Kanzleien offensichtliche Fehler ihrer Webseite innerhalb von ein bis zwei Jahren nicht korrigiert haben." Die Mängel sind vielfältig. Die Recherche zum Ranking fördert einige ans Licht: Zum Teil fehlt eine professionelle Suchmaschinen-Optimierung. Auch gibt es häufig Internationalisierungsfehler: die Seite erkennt nicht automatisch, aus welchem Land der Besucher kommt und leitet ihn nicht an die für ihn relevante Unterseite weiter oder die deutsche Kanzleiseite taucht bei Google erst hinter der englischen auf. Auch ist die Einbindung der Karriererubrik oft nicht besonders gelungen und nur schwer zu finden. Ein Online-Bewerbungsformular sollte Standard sein – ist es aber noch nicht. Unvorteilhaft sei  es, wenn kein Employer Branding vorgenommen werde und dem Besucher weder Leistungen noch Mehrwerte der Kanzlei genannt würden. Überrascht sind die Entwickler des Rankings, dass manche Kanzleien zwar mit durchdesignten Webauftritten versuchen "jung" rüberzukommen, aber vor lauter Schönheit die Funktionalität vergessen.

Schönheit vor Funktionalität

Das Iurratio-Ranking zum Online Innovation Award 2013 zeigt, dass es in der Online-Präsenz der Kanzleien noch viel Luft nach oben gibt. Die mitunter großen Sprünge im Ranking verdeutlichen aber auch, dass relativ schnell große Fortschritte möglich sind. Viele Kanzleien haben den Online-Auftritt als Möglichkeit zur Gewinnung von Mitarbeitern bereits erkannt. Das Online-Umfeld der Kanzleien strahlt eine große Dynamik aus. Die anhaltende Goldgräberstimmung könnten sich weitere Kanzleien zu Nutze machen und in einen ansprechenden Web-Auftritt investieren. Im Wettbewerb um die Talente von Morgen kann dies ein entscheidender Vorteil sein. "Iurratio – juristische Nachwuchsförderung" ist ein deutschlandweites Projekt von Nachwuchsjuristen für Nachwuchsjuristen, das an fast allen juristischen Fakultäten und Gerichten erscheinende Publikationen herausgibt und Events und Online-Angebote für Nachwuchsjuristen gestaltet. Eines dieser Online-Angebote ist das Online Innovation Ranking 2013. Mit dem Ranking schafft Iurratio einen Überblick darüber, welche Kanzleien für Nachwuchsjuristen einen besonders ansprechenden Online-Auftritt anbieten.

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