Mitarbeitermotivation mit Wow-Effekt
Incentives für Mitarbeiter zielen auf nachhaltige, positive Erlebnisse ab – weniger auf materielle Entlohnung. Die Belegschaft wird im besten Fall zusammengeschweißt und motiviert
"Der überwiegende Teil der Teilnehmer kommt aus dem Vertrieb", berichtet Dominik Deubner vom Incentive-Veranstalter DOMSET Live-Kommunikation. Zunehmend kommen aber auch Juristen in den Genuss attraktiver Incentives. Zumindest Unternehmen und große Kanzleien setzen auf die positive Wirkung dieser Form von Anerkennung.
Manch ein Arbeitgeber mag sich angesichts der wirtschaftlich angespannten Zeit zwar fragen, ob es Sinn macht, Geld auszugeben statt es einzunehmen. "Eine Tendenz der Arbeitgeber, als Folge der Wirtschaftskrise weniger für Incentives auszugeben, ist grundsätzlich aber nicht zu beobachten", stellt Dominik Deubner fest. Fakt ist nämlich, dass neben dem Belohnungscharakter Incentives nachweislich die Motivation der Mitarbeiter und damit auch ihre Produktivität steigern, die Ausgaben für Incentives also gut investiert sind.
Welche Incentives eignen sich am besten, um die genannten Ziele zu erreichen?
Geldprämien haben den Nachteil, dass sie als Teil des Gehaltes verstanden werden und im Gesamtlohn quasi untergehen, ohne dass sie einen auf lange Dauer angelegten Erinnerungseffekt haben. Ein langfristig angelegter Motivationsgewinn bleibt damit aus.
Geld- und Sachprämien: Effekt kann verpuffen
Auch Sachprämien sind heikel, wenn sie nicht individuell auf den Mitarbeiter zugeschnitten sind. Sie können dann sogar eine gegenteilige Wirkung haben. Man denke nur an den Associate, der für seine Kanzlei einen Millionenauftrag an Land zieht und dafür von den Partnern mit einem Füllerset belohnt wird. Im besten Fall wird er amüsiert lächeln, im schlechtesten Fall damit seine Kündigung unterschreiben.
Die meisten Arbeitgeber setzen daher auf Incentive-Events. Hier geht es um mehr als um materielle Anerkennung. Teamstärkung, nachhaltige, positive Erlebnisse und schöne Erinnerungen binden den Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen, stärken sein Zugehörigkeitsgefühl und seine Loyalität und wirken auch in die Zukunft.
Besonders beliebt sind Outdooraktivitäten wie Rafting, Snowboard oder Gleitschirmflug, Jetski, Tauchen oder Kamelritt als Tagesevents oder Reisen mit Übernachtung in Lodges, Iglus oder Hütten, Burgen oder Zelten. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Wichtig ist, dass eine solche Aktivität passgenau auf die Mitarbeiter ausgerichtet wird. Ein Bungeesprung, freier Fall Richtung Abgrund, wird von manchem Mitarbeiter vielleicht nicht als Belohnung, sondern als Vorahnung dessen angesehen, was da noch im Job auf ihn wartet. Um solche unfreiwilligen Effekte zu vermeiden, bieten fast alle Incentive-Veranstalter maßgeschneiderte Touren an, um den Bedürfnissen und Wünschen der Kunden zu entsprechen,
"Es ist Aufgabe einer Agentur, Incentivereisen so zu konzipieren, dass die Aktivitäten und Inhalte der Reise zur Zielgruppe passen", bestätigt Dominik Deubner. Seine Agentur setzt dabei auf den "emotionalen Wow-Effekt", der nicht immer durch spektakuläre Aktionen, sondern mehr durch individuelle Begegnungen mit Mensch und Natur erreicht wird. "Viele Firmen verknüpfen mit Incentives auch Teamentwicklungsmaßnahmen", erklärt er. Auf diese Weise lässt sich der Motivationseffekt mit einer Stärkung des Teams verbinden. Denn wer sich einmal von einem Kollegen in eine Gletscherspalte abseilen ließ, wird ihm auch beim nächsten gemeinsamen M&A-Deal vertrauen.
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2010 M05 18
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