Einstiegsgehalt steigt auf 135.000 Euro
Es ist eines der Spitzengehälter im deutschen Markt, das die US-Kanzlei Quinn Emanuel Urquart & Sullivan auf die Konten ihrer Associates überweist: Anwälte im ersten Berufsjahr erhalten nun 135.000 Euro pro Jahr – bislang waren es 115.000 Euro. Bis zu 25 Prozent des Grundgehalts können zudem als Bonus oben drauf kommen. Ein Associate im ersten Berufsjahr kann also künftig bis zu 168.750 Euro verdienen.
Im zweiten Berufsjahr steigt das Grundgehalt nach Angaben der Kanzlei auf 145.000, im dritten Jahr auf 155.000, im vierten Jahr auf 165.000 und im fünften Jahr auf 180.000 Euro. Ab dem sechsten Berufsjahr wird das Gehalt individuell vereinbart.
Mit der Gehaltssteigerung, die zum Monatsanfang wirksam wurde, hat Quinn Emanuel auch das Bonus-System modifiziert. An die Stelle des US-Systems, das sich an den Billable Hours orientiert, die der Associate geleistet hat, tritt ein "German Bonus". Er kann bis zu 25 Prozent des Fixgehalts betragen. Über die genaue Höhe entscheide die deutsche Partnerschaft für jeden Associate individuell, teilt die Kanzlei mit. Kriterien seien "die geleisteten Beiträge zum Erfolg von Quinn Emanuel Deutschland", also beispielsweise Engagement in den Bereichen Business Development und Recruiting oder besondere Leistungen bei der Mandatsarbeit.
Reine Sachbearbeiter sind unerwünscht
"Wir halten ein Bonus-System, das sich nur an Stunden orientiert, nicht mehr für zeitgerecht", sagt Dr. Marcus Grosch, Managing Partner der Kanzlei für Deutschland. "Herausragende Leistungen für die Kanzlei müssen unabhängig davon honoriert werden, ob eine Stundenschwelle knapp geschafft wurde oder nicht. Wir wollen unternehmerisch denkenden Nachwuchs und keine Sachbearbeiter, die täglich ihre Pace kontrollieren.
Es gebe viele wichtige Tätigkeiten in der Kanzlei, die sich nicht in abrechenbaren Stunden messen lassen, heißt es bei Quinn Emanuel. Mit dem neuen Bonus-System wolle man Associates belohnen, die nicht nur die Mandatsarbeit, sondern auch die Weiterentwicklung und den Gesamterfolg der Sozietät im Blick haben.
Quinn Emanuel ist nach eigenen Angaben die weltweit größte Kanzlei, die ausschließlich streitige Verfahren führt. Insgesamt arbeiten über 780 Anwälte für die Sozietät. In Deutschland ist Quinn Emanuel seit 2010 vertreten, Standorte gibt es in Mannheim, Hamburg, München und Stuttgart. Die deutsche Praxis führt vor allem Verfahren auf den Gebieten des gewerblichen Rechtsschutzes, des Kartellrechts, des Kapitalmarkt- und Finanzrechts sowie aufsichtsrechtliche Verfahren. Die Kanzlei vertritt etwa institutionelle Anleger gegen Volkswagen im Dieselskandal, zudem war sie mit internen Untersuchungen beim Fußballverband Fifa beauftragt.
ah/LTO-Redaktion
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2018 M07 11
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