Vor kurzem fand das große Finale des Candylove-Prozesses statt. Vier Verurteilungen, ein Freispruch und bereits eingelegte Revisionen stehen an dessen Ende. LTO begleitete das gesamte Verfahren – ein Resümee.

Im Prozess um den Drogenshop "Candylove" hat das Landgericht Leipzig sein Urteil gesprochen. Der als "Kinderzimmerdealer" und durch die Netflix-Doku "Shiny Flakes" bekannt gewordene Maximilian Schmidt muss für viereinhalb Jahre ins Gefängnis. 

Das Ergebnis der Datenentschlüsselung und die Vernehmung des Vermieters stehen im Fokus des zwölften Verhandlungstages im Candylove-Prozess. Am Ende überrascht die Kammer mit einer Aussage zum weiteren Verfahrensablauf.

Nach einer oster- und urlaubsbedingten Pause schreitet der Candylove-Prozess langsam voran: Heute schauten sich die Beteiligten Bilder an, die der Öffentlichkeit vorenthalten wurden. Die Vernehmung des "Heroinhöhlen"-Vermieters steht an.

Eintönig wird es im Candylove-Prozess nicht: Dafür sorgte nun die Vorführung der Netflix-Doku "Shiny_Flakes" im Gericht und ein langer Beweisantrag des Staatsanwalts, der neue Details zum angeklagten Anwalt bereit hielt. 

Es wird konkreter: Das Gericht stellt sich eine Freiheitsstrafe unter fünf Jahren für Schmidt vor, nun für gewerbsmäßiges Handeltreiben zusammen mit dem Angeklagten G. Zudem wurde bekannt, dass Verpackungsmüll einige Beweise enthielt. 

Verschwundene Akten, verdeckte Ermittler und gute Neuigkeiten für die Angeklagten. Das LG sieht zu wenig Beweise gegen Rechtsanwalt R. Bleibt es dabei, gibt es keine "Bande" und die Strafandrohung auch für "Shiny Flakes" sinkt erheblich. 

Der zweite Hauptangeklagte gesteht: Er habe sich um alles außer die Technik des Drogenshops gekümmert, diese sei Aufgabe von Maximilian Schmidt gewesen. Doch beschränkte sich "Shiny Flakes" wirklich darauf und wie steht es um sein Vermögen? 

Am Donnerstag begann der Candylove-Prozess mit einem Rechtsgespräch, in dem das Gericht einige Aspekte deutlich machte. Eine Bande sieht es derzeit nicht. Maximilian Schmidt hingegen beantwortete Fragen zu seiner Einlassung sehr schwammig.

Im Candylove-Prozess gab der Hauptangeklagte Schmidt ein Geständnis ab. Er habe auf Drängen eines anderen den technischen Teil des Shops übernommen, mit den Drogen aber nichts zu tun gehabt. Es spricht ein Mann, der sich verändert gibt.

Im Prozess um den Drogenshop "Candylove" steht auch ein Anwalt vor Gericht. Die Ermittler belauschten Gespräche mit seinem Mandanten. Die Frage der Verwertbarkeit der Erkenntnisse ist nicht nur für den angeklagten Anwalt schicksalhaft.

Am dritten Verhandlungstag gegen "Shiny Flakes" und seine Mitangeklagten ging es hoch her. Es kam zu Geständnissen. Es ging um Tatprovokation und ein verwanztes Auto. Und schließlich wurde das Handy einer Journalistin beschlagnahmt.

Das Verfahren gegen Maximilian Schmidt und seine Mitangeklagten ging am Donnerstag in die zweite Runde. Der erste Zeuge sagte aus, Verwertungsverbote wurden diskutiert.  Einige Angeklagten kündigen Geständnisse an. 

Selbst der Leiter der Haftanstalt ging davon aus, dass Maximilian Schmidt geläutert ist. Doch es kam möglicherweise anders: Erneut soll er einen Drogenshop aufgebaut haben. Diesmal nicht allein. Auch ein Anwalt steht vor Gericht.