Politisch inkorrekte Provokation Drängt sich die Frage auf, weshalb um alles in der Welt ausgerechnet Juristen mit der grünen Jacke in Verbindung gebracht werden – schließlich tragen und trugen die Dinger auch Vertreter andere Fakultäten. Es muss also am Juristenstand etwas sein, was insbesondere Nichtjuristen in dieser Jacke wiederfinden. Und sei es ein Klischee. Gehen wir systematisch vor: Das Bild vom Juristen in seiner Barbourjacke ist, das muss man wohl so sagen, meist alles andere als wohlwollend gemeint. Bewunderung für die modische Stilsicherheit des Berufsstandes drückt sich darin auf keinen Fall aus. Im Gegenteil: Die Barbourjacke ist ein Symbol für Eigenschaften, die nicht unbedingt populär sind – und die man häufig Juristen unterstellt. Klar ist: Die Wachsjacke vom schönen River Tyne ist ein konservatives Kleidungsstück. Aus genau diesem Grund wurde sie von den so genannten Sloane Rangers der Thatcher-Ära geliebt. Sie steht symbolisch für alles, was heutzutage als politisch hochgradig inkorrekt gilt: für Distinktion, für die Bewunderung traditioneller Werte und das Kokketieren mit einem gehobenen Lebensstil. All das provoziert zwangsläufig – insbesondere gewisse Universitätsmilieus, die einen bewusst unbürgerlichen Habitus pflegen. Bild: Wachsjacke; Robert Sheie; Quelle; CC BY 2.0; Skalierung und Zuschnitt LTO