Ihre Priorität im Beruf ist anwaltlich versichert Mit Blick auf die Ausbildung verlief das Leben der ersten Rechtsanwältin in Deutschland ähnlich wie jenes der ersten BGH-Richterinnen und der ersten Verfassungsrichterin: Maria Otto (1892-1977) schloss ihr Studium der Rechtswissenschaften 1916 mit der Universitätsprüfung ab. Verschlossen blieb ihr zunächst der reguläre Vorbereitungsdienst als Voraussetzung der zweiten Staatprüfung und damit der "Befähigung zum Richteramt". Bis zur ausnahmsweisen und ministeriell beschränkten Zulassung zur Staatsprüfung 1922, die sie mit einer mittelprächtigen Note bestand, wurde Maria Otto in Würzburg promoviert. Nach Inkrafttreten des Gesetzes über die Zulassung der Frauen zu den Ämtern und Berufen der Rechtspflege (Reichsgesetzblatt I v. 21.7.1922, S. 573) wurde Otto am 7. Dezember 1922 zur Rechtsanwaltschaft zugelassen. Dem Beruf ging sie bis 1977 nach. Verdienten Rechtsanwältinnen wird seit 2010 vom Deutschen Anwaltverein der Maria-Otto-Preis verliehen. Es ist mitunter schwer zu ermitteln, ob eine bestimmte Frau tatsächlich die erste in einem bestimmten juristischen Beruf war – für Maria Otto darf dies als anwaltlich versichert gelten. Maria-Otto-Preis © Verleihung 2011, youtube-Screenshot